Yamas und Niyamas sind Gebote und Verhaltensregeln, die dem Yogi empfohlen werden.
Swatmarama schreibt im ersten Kapitel der Hatha Yoga Pradipika, dass es folgende 10 Yamas im Hatha Yoga gibt:
Gewaltlosigkeit
Wahrhaftigkeit
Nicht-Stehlen
Handeln im Bewusstsein eines höheren Ideals
Vergeben
Toleranz
Empathie
Ehrlichkeit
Bescheidenheit
Hygiene
Die 10 Niyamas beschreibt er danach wie folgt:
Selbstdisziplin
Zufriedenheit
Glaube
Mildtätigkeit
Respekt
Quell-Studium
Mäßigung
Besonnenheit
Lernen von Texten
Opferbereitschaft
Yamas
"In den Sutras von Patanjali, eine wichtige Yogaschrift, werden Prinzipien und Werte vermittelt, welche die Grundlagen für soziales Verhalten legen. Diese nennen sich Yamas (=Regeln für den Umgang mit der Umwelt). Yama ist die erste Stufe des Raja Yoga nach Patanjali. Diese Prinzipien sind wie ein Leitfaden, um auch im Alltag Yoga zu leben. Yama ist ja die Ethik im Umgang mit anderen.
Die fünf Yamas:
Ahimsa – Nichtverletzen
Satya – Wahrhaftigkeit
Asteya - Nichtstehlen
Brahmacharya – Enthaltsamkeit
Aparigraha - Nichtannehmen von Geschenken
Das erste Prinzip der Yamas: Ahimsa - Nichtverletzen
Ahimsa ist eines der wichtigsten Prinzipien im Yoga. Es bedeutet, ein Leben zu führen, ohne anderen Lebewesen Gewalt anzutun. Das schließt ein: Die Art und Weise, wie wir andere Menschen behandeln, uns selbst behandeln, wie wir denken und was wir sagen. Ahimsa ist die Grundlage für ein yogisches Leben. Mahatma Gandhi, welcher Indien gewaltlos in die Unabhängigkeit führte, war ein großes Beispiel dafür, wie Ahimsa gelebt werden kann. Tipp: Integriere Ahimsa in dein Leben, indem du bewusst andere Menschen mit mehr Respekt und Freundlichkeit begegnest – ob in Gedanken oder mit Worten und Taten. Auch dir selbst gegenüber kannst du das Prinzip des Nichtverletzens anwenden – z.B. wenn du auf eine Angewohnheit verzichtest, die deinem Körper oder deiner Seele schadet.
Das zweite Prinzip der Yamas: Satya – Wahrheit
Satya bedeutet aufrichtig und wahrhaftig zu leben. Dazu gehört, dass wir nicht lügen, dass wir uns an unser Wort halten und mit uns und anderen ehrlich sind. Doch da gibt es manchmal diesen Konflikt: zwischen dem Wunsch die Wahrheit zu sagen und dem Wunsch nicht zu verletzen (Ahmisa). Dann empfiehlt es sich, die Wahrheit auf konstruktive Art und Weise mitzuteilen. Dies erfordert ein diplomatisches Geschick und Feingefühl. Und manchmal ist es auch klüger zu schweigen und sich für Ahimsa (Gewaltlosigkeit) zu entscheiden.
Das dritte Prinzip der Yamas: Asteya – Nichtstehlen
Wörtlich genommen bedeutet Asteya "nichts unrechtmäßig von anderen zu nehmen" (aus Kaufhäusern etc.). Zum anderen bedeutet Nichtstehlen auch, sich nicht mit fremden Federn zu schmücken, geistiges Eigentum von anderen nicht als das eigene auszugeben. Der Begriff ist aber weitaus umfassender. Wenn man zum Beispiel feststellt, der Nachtisch reicht nur für zwanzig Personen und man ist der Fünfzehnte in der Reihe, dann heißt Nichtstehlen, sich nur eine kleine Portion zu nehmen, wenn hinter einem noch fünf Leute warten. Oder nicht aus dem Kühlschrank das letzte Stück von etwas wegzunehmen, das andere gerne haben.
Das vierte Prinzip der Yamas: Brahmacharya - Selbstbeherrschung
Das wird wörtlich übersetzt als: Verhalten ("Achara"), das zu "Brahman" (das Absolute) führt. Die beste Übersetzung ist vielleicht "Vermeidung von sexuellem Fehlverhalten". Es bedeutet in verschiedenen Lebensumständen und auch in verschiedenen Kulturen etwas anders. Für einen Entsagten heißt Brahmacharya vollständige sexuelle Enthaltsamkeit. In einer Partnerschaft leben beide Partner dieses Prinzip, indem sie einander treu sind. Letztlich kann man unter Brahmacharya verstehen, sich von Sinnesfreuden nicht auf dem spirituellen Weg ablenken zu lassen.
Das fünfte Prinzip der Yamas: Aparigraha – Nichtannehmen von Geschenken
"Parigraha" ist das Begehren oder die Gier, Sinnesobjekte zu besitzen und sich ihrer zu erfreuen. "Aparigraha" ist das Gegenteil von "parigraha", es ist die Abwesenheit des Verlangens zu Besitzen. Weniger Verlangen nach Besitz führt nach und nach zur Abwesenheit von Gewinnsucht und weniger materiellen Besitz. Es bedeutet, dass wir darauf achten, nur so viel zu haben, wie wir es zum Leben tatsächlich brauchen. Dieses Prinzip besagt auch, dass wir keine Geschenke annehmen sollen, wenn wir dadurch manipuliert werden oder uns nachher zu etwas verpflichtet fühlen. Liebevolle Geschenke, die aus dem Herzen kommen, sind nicht damit gemeint.
Die Yamas sind also gute Werkzeuge, um mehr Bewusstsein im Umgang mit anderen Menschen zu entwickeln. Wenden wir diese Prinzipien im täglichen Leben regelmäßig an, können sich auch unsere Beziehungen verbessern - sowohl zu anderen, als auch zu uns selber. Denn das was wir säen, das ernten wir auch."
IN: https://wiki.yoga-vidya.de/Yama
Niyama
"Hier geht es um fünf Niyama. Niyama ist eine Art persönlicher Lebensstil.
Saucha
Schwan - Sinnbild der Reinheit
Saucha bedeutet Reinheit und schließt zunächst erst mal Sattva ein. Darüber wird an anderer Stelle schon viel gesagt. Sattvige Nahrung, sattvige Kleidung, sattvige Sprache und so weiter.
Saucha heißt auch eine gewisse Reinheit in deinem Zimmer, in deinem Schreibtisch und überall und dass du dich so verhältst, dass es eine Klarheit des Geistes gibt.
Es gibt ja auch so einige Bücher wie „Simplify your life“ in denen es darum geht, Dinge nicht festzuhalten sondern loszulassen. Dies soll für Klarheit sorgen.
Saucha bedeutet auch, nicht jede Menge Sachen anzusammeln. So gibt es Menschen die einmal im Jahr durch ihren Kleiderschrank hindurchschauen und alles was im letzten Jahr nicht gebraucht wurde zur Altkleidersammlung geben. Manche Menschen haben nicht mehr Dinge, als in einen Koffer geht. Das hilft natürlich zu einer gewissen Klarheit. Es gibt Menschen, die bei einem Umzug 2 Umzugswägen haben müssen, da sie so viele Dinge angesammelt haben, die dann auch den Geist belasten. Aber Menschen sind unterschiedlich.
Manche Menschen brauchen ein gewisses kreatives Chaos um irgendwie gut arbeiten zu können. Bei anderen muss der Schreibtisch jeden Abend pikobello sein. Dann wirken oft die ArbeitskollegInnen ein bisschen als Korrektiv, passen auf, dass es auf dem Schreibtisch des kreativen Chaoten, des Kreativen, sauber bleibt und die Stapel nicht zu hoch werden. Manchmal hilft aufräumen auch. Äußerliches aufräumen hilft auch innerlich.
Saucha bezieht auch Kriya, Reinigungstechniken für den Körper mit ein. Wenn es einem geistig nicht so gut geht, können Fastenkuren eine Hilfe sein. Die Yogakriyas, Asanas, Pranayama, wirken auch für eine innere Reinheit.
Santosha
Santosha gehört auch dazu. Santosha heißt Zufriedenheit. Es heißt, davon auszugehen, dass, was auch immer geschieht, genau das Richtige ist, um daran zu wachsen. Die Menschen mit denen ich zu tun habe sind genau die richtigen um daran zu wachsen.
Man könnte sagen, Santosha gibt es sattvig, rajasig und tamasig.
Tamasiges Santosha wäre sich zu sagen: „Es hat alles eh keinen Sinn, was solls.“ Man bemüht sich nicht. Man ist träge.
Rajasiges Santosha bedeutet, zufriedener als der andere zu sein. „Die anderen sind zu ehrgeizig und ich bescheide mich.“ Das wäre [[rajasig))e Zufriedenheit. Man zieht ein gutes Selbstbild aus seiner Zufriedenheit.
Wenn ich aber über sattvige Zufriedenheit spreche, über sattviges Santosha, welches auch Patanjali meint, heißt dies, die Menschen so zu nehmen wie sie sind aber auch in Entwicklung begriffen.
Santocha mit den eigenen Kindern heißt sich zu sagen: Meine Kinder sind so wie sie sind. Ich muss jetzt nicht schimpfen und frustriert sein. Ich kann versuchen positive Impulse zu setzen. Ich kann dies in einer Beziehung leben, indem ich es nicht so mache: „Warum muss der denn nun so sein?“ Santosha heißt, den anderen so zu nehmen wie er/ sie ist. Dann wirkst du auf dieser Basis mit anderen zusammen. Man kann auch eine gewisse Selbstzufriedenheit haben anstatt sich ständig Vorwürfe zu machen.
Aber Santosha ist auch eine dynamische Zufriedenheit. Das bedeutet auch, dass Beziehungen sich verändern können. Man kann auch dem Partner sagen, was man gerne hätte. Man kann auch seine Umstände verändern. Santosha ist die Aussage, zu sagen, dass das, was jetzt da ist genau das Richtige ist für das eigene Wachstum und der Andere ist wie er ist. Anstelle in eine Opferhaltung zu gehen, zu klagen und sich zu beschimpfen, sich aufzuregen und zu ärgern kann man davon ausgehen, dass diese Situation als Aufgabe zu einem gekommen ist. Diese Aufgabe kann als die „richtige Aufgabe“ angesehen werden, die gerade ansteht und in den eigenen Entwicklungsweg passt.
Tapas
Tapas hat viele verschiedene Bedeutungen. Wenn du im Yoga Sutra liest, wirst du darüber noch mehr erfahren. Tapas heißt Glut, Hitze, Intensität. Es heißt mit Freude, Enthusiasmus und Energie das zu tun was du tust. Es ist auch die Lebenseinstellung, dass du Energie da hinein bringst, wo du etwas tust. Es muss nicht vollkommen werden oder sein, aber bring dein Herz und deine Energie hinein. Bring dein Engagement hinein. Tue nicht dein Leben lang Dinge von morgens bis abends, in denen keine Energie ist. Es gibt im amerikanischen Englisch den Ausdruck: „Love it, change it or leave it!“ „Liebe es, verändere es oder lass es sein!“ Tue nicht aus falsch verstandener Sicherheit irgendeinen Job dein ganzes Leben lang, wenn du keine Energie mehr dahinter verspürst.
Tapas heißt aber auch das Gegenteil: Tue nicht alles, was du gern hast. Tapas heißt auch Askese. Es heißt, auch mal bewusst etwas zu tun, was man nicht mag. Auch diese Form von Tapas ist wichtig. Höre nicht einfach auf, nur weil du etwas nicht magst. Stoppe nicht einfach etwas, nur weil dich jemand kritisiert. Tapas ist auch Disziplin, dein Leben an Idealen auszurichten und das, was du tust mit Energie zu machen. Setz dir hohe Ziele und mache weiter, wenn es schwierig ist, auch das ist Tapas.
Swadhyaya
Swadhyaya heißt Selbststudium und es ist ein Ausdruck, der verschiedene Bedeutungen hat. Swadhyaya heisst zum einen Introspektion, mehr über dich selbst herausfinden. Warum denkst, fühlst und handelst du so wie du denkst, fühlst und handelst? Das tust du um etwas auch loslassen zu können. Gerade in der Yogapsychologie spielt Swadhyaya eine große Rolle. In der psychologischen Yogatherapie werden sogar die Asanas und Pranayama als psychologische Selbstreflexion verstanden.Swadhyaya hat aber auch eine zweite Bedeutung. Nämlich eigenes Studium der Schriften. Heutzutage erscheint es selbstverständlich, dass jeder Mensch auch die Schriften liest. Das war nicht immer selbstverständlich. Vor Martin Luther hat der christliche Mensch die Bibel nicht gelesen. Und auch die Katholiken haben bis zum 19ten Jahrhundert die Bibel nicht gelesen. In Indien durften die Veden nur von den Brahmanen gelesen werden. Patanjali hat vor über 2000 Jahren gesagt: lies selbst die Schriften. Swadhyaya. Modern ausgedrückt wäre es so zu sagen: „Lies täglich in einer Schrift oder in einem Buch oder Werk eines selbstverwirklichten Meisters.“ Lass dich inspirieren.
Eine dritte Form von Swadhyaya wäre Selbstbefragung: „Wer bin ich?“ Richte dich auf das höchste Selbst aus.
Ishvara Pranidhana
Und das fünfte von all dem ist Ishvara Pranidhana. Es heißt Hingabe an Gott. Es kann heißen Gottesverehrung, Bitte um Gottes Führung und auch alles, was du tust, Gott darzubringen. Es kann auch heißen, alles, was kommt als Aufgabe anzunehmen als Aufgabe Gottes an dich.
Wenn du nicht anders kannst, lass es los, überlasse es Gott. * Ich weiß nicht, was zu tun ist. * Entscheide dich nach bestem Wissen und Gewissen. Bitte dann Gott und sage:
„Du lieber Gott, ich stehe in dieser Situation - ich weiß nicht, was richtig ist, was zu tun ist, bitte führe mich.“
Oder du sagst:
„Ich weiß nicht, was richtig ist, wenn du mir bis übermorgen keine andere Inspiration gibst, entscheide ich mich für Alternative A.“
und danach sag:
„Oh Gott, du hast mir keine andere Inspiration gegeben, ich bringe es dir dar. Dein Wille geschehe.“
Die fünf Aspekte der persönlichen Lebensführung - kurzgefasst
Saucha - Habe ein sattviges Leben, ein klares Leben.
Santosha - Habe Zufriedenheit im Sinne davon, das Beste aus allem zu machen und aus jeglicher Opferrolle und dem Beklagen zu gehen und hinein in Selbstwirksamkeit und Selbstverantwortung.
Tapas - Nimm an und gestalte. Bring Energie hinein in das, was du tust und tue das was du tust mit Freude. Aber mache auch weiter, wenn dir die Dinge vorübergehend keinen Spaß machen. Mache auch bewusst solche Dinge, die dir nicht gefallen, um nicht abhängig zu sein von Mögen und Nicht Mögen.
Swadhyaya – studiere dich selbst und lerne deine Stärken und Schwächen kennen – die Quellen deiner Motivation – lass dich davon nicht zu sehr beeinflussen. Lies selbst die Schriften und richte dich auf das höchste Selbst aus.
Ishvara Pranidana – kultiviere eine Beziehung zu Gott. Tue alles, was du tust für Gott. Bitte um Gottes Führung und vertraue darauf, dass Gott dir die Aufgaben gibt, die nötig sind, die dir Kraft geben, das zu tun, was zu tun ist und dass Gott sogar durch deine Fehler wirkt."
IN:https://wiki.yoga-vidya.de/Niyama
Contemplating Yamas and Nyamas
Ma Dhyan Bodha
Following spiritual rules leads to contentment. This is my experience.
For certain mistakes people pay a lifetime or more lifetimes or even their offspring or a whole nation has to pay for mistakes people made. There is nothing wrong in trying to avoid
mistakes.
But why, when it is so obvious, is it so hard for people to avoid mistakes? Yoga states mans nature is tamasic. He has to make an effort or undergo a transformation to become sattvic. To follow
religious rules leads man to transformation. I use the word religious in the sense of re-ligere.
But what shall we do, if people are unable to follow the rules, who were thaught to them by the saints? Are those people not ready yet? Or is simply the approach unrealistic and too high for the
masses? Could it be that practising a certain sadhana is not for everybody?
Surely this is true. Like there is a huge variety in the nature, there is a huge variety of people as well. From sinner to saint, from animal to angel, from murderer to holy ones. Consciousness
shows up in a huge variety. And there is - in this earthly realm, our human dimension - no day without night. This is constituted in the normal human perception. Life on earth can be hell or
heaven. It is up to us what we are able to percieve and so create.
The Hatha Yoga rules surely are not for everybody. We see what a big and massive damage the rule of brahmacharya causes in the catholic church. Suppression of sexual energy leads to all kinds of
horrible perversions, which must not be mentioned here. Sivananda says brahmacharya is essential, if we want to transform sexual energy into ojas, spiritual energy. If sexual energy is wasted in
copulation it cannot be transformed. The Hatha Yoga sadhana transforms the energy. Other yoga masters accept sexual intercourse in a marriage for yogis who are householders.Osho said with the
tantric approach ' from sex to super consciousness' he did not intend to say that fucking with everybody is a good idea. He said he had been misunderstood by his own sannyasins.
Nevertheless sexual energy is our life force, it is part of human nature and as it is a natural phenomen it does not make any sense to condemn it. Like anything else inherited in human nature.
The art of living means to find and choose ways, that help us transform from so called lower into higher states. To free us from fear, guilt, shame, pain and bondage and help us transform those
patterns into a more forgiving, loving, content and healthy life. From which we as human beings even can transform to higher states of compassion and holyness. Animal (sex) - Human (love) -
Divine (compassion), that is mans journey on earth - the masters say.
The rules of Hatha Yoga are given from a divine perspective, they are a try to help and encourage people to become a better man. They intend to guide people on their path to self- and god
realization.
Many people in the past seven years came to my Hatha Yoga class, because their doctors told them so or they were basically looking for stress relief and wellness. Many are astonished to find out that Hatha Yoga is a spiritual path to immortality. Should the instructor keep quit about that though? Slowly! Slowly and mindfully. We can feel what one is ready to digest. Some stay and some go - so or so.
Western psychology can help us to understand people, we get an insight in their sicknesses. Practical and effective therapies for many people are still missing. Eastern psychology has a different understanding and is dealing with the soul. Yamas and Nyamas cannot help to make this world a better place. They can only guide, those who are ready for it, further. I see them as a practical guideline of the good intentions of the saints.
Satsang with Swami Satyananda
"Tantra- Brahmacharya"
In Sanskrit, Brahma means 'higher awareness' and acharya means 'to live in'. Brahmacharya therefore means to move, learn and live in higher awareness. But the religious sects throughout the world have a different explanation of brahmacharya. For them, brahmacharya means complete control over sexual interactions. Therefore, brahmacharya should be understood in two different ways. The first one is to be immersed in higher awareness and the second is to abstain from all types of sexual interactions.
In the vedic traditions of India, relationships between men and women, within the limits of righteousness and dharma (duty), are considered to be a virtue and not a vice. Actually, they call it 'yagna'. Yagna is the burning of a sacred fire and the offering of your humble oblations to that fire. They light the fire in a special small pit and put a lot of fragrant offerings and aromatic materials into it. In the same way, the sexual relationship within the framework of dharma is known as yagna. In the vedic religion, sexual life is not considered to be a sin. This is how the concept of brahmacharya in vedic religions differs from that of the Christian religions, where the very concept of contact is considered to be an eternal sin, even between husband and wife. Therefore the concept of continence as practised by the monks in Christian monasteries is completely different from the yogic concept of brahmacharya.
In the practices of yoga and tantra, brahmacharya means perfection in retaining the bindu. The tantric yogi does not lose his bindu at any cost because he knows how to hold and sublimate it. Therefore the concept of brahmacharya is mainly to be understood as maintaining a positive state where the higher energy is not allowed to fall and to be ejected. It is not merely a concept of sexual abstention; it is a concept of higher energy. The physical benefits of brahmacharya give the practitioner strength and power, and create heat in the system, vitality, resistance, splendour and endurance.
True definition of brahmacharya
Many books have been written about brahmacharya and if I tell you about it fully, it will take days. The whole concept is so peculiar. After all, Lord Krishna had many consorts, yet he was known as the eternal brahmacharya. How was that possible? On the other hand, in the Ramayana, Hanuman, who was absolutely devoted to the service of Sri Rama, was one hundred percent brahmacharya, having no contact with any women. Mow then, what should be the definition of brahmacharya? If Krishna exemplified brahmacharya then all of you are brahmacharya and if Hanuman exemplified brahmacharya then perhaps there is no one who qualifies as brahmacharya.
You see, the vedic concept does not merely depend on external performances. For example, I live the life of a sannyasin and it's a very good life. But if there is something else in my mind, then socially I'm a swami but spiritually I'm not. In the same way, externally you may be married, but internally you may be aware. Then you are brahmacharya, and even though you may have five children, it does not matter. This is the beautiful aspect which is very dangerous to teach, but I will just throw in a hint.
At the same time, indulgence in sexual life cannot be called brahmacharya. Brahmacharya cannot be interpreted in terms of physical action as it is a much deeper and finer state of human consciousness.
Vedic phases of life
Sexual abstention has been taught in the vedic religion in order to create a healthy discipline and a healthy social structure. It may or may not help a person to have the higher experience,
but it will definitely help him achieve amicability, unity, conformity and purity in his social and personal life.
According to the Vedas one should not touch a man or a woman before the age of twenty five because until then the individual does not yet possess the necessary maturity of the various
physical, psychological and emotional functions and aspects of life. For this reason, man was asked to wait until his maturity was established and he could successfully understand and
integrate the sexual experience into his life.
Therefore, from the age of eight to twenty five, each individual was totally dedicated to his studies. That was known as brahmacharya life. Then he married and lived a householder life in a scientific manner. If he had sexual interactions with his partner only, that was also considered as brahmacharya. Then at age fifty the individual was asked to conclude this phase of life so as to enter into another realm of experience. At fifty it was 'Hari Om Tat Sat', no more sexual activity. After that time, husband and wife had no more physical contact and lived like brother and sister, guru and disciple, friend and friend.
What is the purpose of sexual life?
In tantra it is said that sexual interaction has three different purposes. The first purpose is progeny, the second is pleasure and the third is super-consciousness. Those who consider super-consciousness to be the purpose are yogis, those who consider pleasure to be the purpose are human beings, and those who consider progeny to be the purpose are animals.
All religious people, whether Hindus, Muslims or Christians, believe that the main purpose of sexual life is to procreate. It also says in the Bible that the main purpose is to create more adherents, so that the religion becomes powerful and influential. That however, was not the purpose of Christ. Christ was a swami but his disciples were leaders, not swamis. They made a socio-political order out of the spiritual life of Christ.
The tantric definition
The best definition is the tantric and yogic definition: having a passionless mind, with an attitude of worship for all women. Give your respect and devotion to every woman, whoever she is. Whatever physical relations you have with her, they are immaterial. Relationships with the opposite sex can be based on many ideas. You can be a total friend to your wife, your mother, daughter or sister, and you can give her immense and total love. Sex is not the only way of interaction. In my personal opinion there can be no greater definition of brahmacharya than this. All the other definitions have some sort of unscientific basis. Many create conflicts and contradictions, but in tantra there is no suppression, contradiction or licentiousness.
The concept of brahmacharya is not very clear in western society and that is why a lot of problems have developed. Some people have tried to become brahmacharya but the conditions of western society were not suited to absolute abstention. Naturally those people were not able to manage it correctly and then-behaviour reflected this. You see, sexual abstention definitely affects the quality and structure of awareness. It is a fact. But many people suppress themselves and then think they are doing a very beneficial thing. Then if they create a breach of trust in themselves they become very disappointed and feel guilty about it.
The total concept
So the whole act and the whole subject has to be reviewed and everybody should re-think about brahmacharya and its real meaning for himself or herself. Have a total concept of brahmacharya from both physiological and psychological points of view. Your sexual behaviour is influenced by various hormones produced by the glands of your body. You have to discover how the hormones are released into your bloodstream and pass through your body to influence the gonads, the testes in the male body or the ovaries in the female body. You have to realise these matters for yourself. The hormones are released from the pituitary gland in the brain in response to what stimuli? Do they stimulate the testes and if so how do the testes create seminal fluid? How does seminal ejection create an experience and how does this experience come to an end? How does one fall into emotional states, nervousness and erratic changes in, blood pressure? What is the effect of all these events on the state of your mind? All these things will have to be taken into account as you re-evaluate the meaning of brahmacharya for yourself.
Recently I met up with a person whom I had known about thirty five years ago. He had never married because he wanted to be a brahmacharya, but he said twenty four hours a day he only thought of that. He was constantly fighting with himself. So one must live the life of a householder correctly; that is the first way to brahmacharya.
Finally, brahmacharya has to become part of the human consciousness. The best way to be established in brahmacharya and to be divine is to have the tantric attitude of passionless-ness, reverence and worshipfulness. In an act without passion there must be mastery over the yogic kriyas, kumbhaka, uddiyana, vajroli, etc. Without this, brahmacharya is self-deception.
IN:
https://www.facebook.com/yogeshwara.saraswati/
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