Auf tibetischen Thankas sehen wir oft eine Darstellung des Verstandes als Elefanten. Es erinnert uns an die drei Gunas - Tamas, Rajas und Sattva. Der schwarze, wildgewordene Elefant muss erst stufenweise gezähmt werden, bis er schließlich weiß und sanftmütig ( sattvic) wird. 

 

Im Buddhismus und im Yoga wird der Verstand auch oft als wildgewordener Affe beschrieben. Dieser Affenverstand kann durch Meditation gezähmt werden. 

 

Buddha beschrieb den menschlichen Verstand als wildgewordenen Affen, mit vielen Affengesichtern. Ein Gesicht heißt Angst, ein anderes Stress, ein anderes Schmerz, ein weiteres Wut, ein weiteres Neid, ein anderes Leidenschaft und so weiter. Der Affe schreit, kreischt, sabbert, jammert und hält sich dran, solange man ihn nicht zähmt. 

 

Es ist sinnlos mit dem wildgewordener Affen zu kämpfen. Er kann nicht im Kampf besiegt werden. Auch wenn er mit Betäubungsmitteln plattgeschlagen wird, so wacht er bald wieder auf. 

 

Der richtige Umgang mit  dem Verstand ist die Transformation, von Schwarz in Weiß, von der Dunkelheit zum Licht, von der Unbewusstheit zur Achtsamkeit. 

 

Doch wie geht das? Die Technik der Beobachtung, des Zeuge Seins ist die grundlegendste Methode der Meditation, sagte Osho. Geben wir dem Affen also Raum. Hören wir ihm zu, sehen ihn an. Ohne ihn zu verurteilen. nehmen wir ihn einfach an. Das Zauberwort heißt Wahrnehmung. 

 

Das wirkt Wunder. Meditation ist ein vollkommenes Werkzeug zur Transformation von negativen Zuständen, Gedanken und Emotionen in Bewusstheit. 

 

Gleichzeitig beschreibt das indische Wort Dhyan, Meditation, einen Bewusstseinszustand. Osho nannte diesen Zustand nicht-Verstand. 

 

MDB, Februar 2021