Was ist Mantra Japa?

 

 

Japa ist die Wiederholung eines Mantras. Mantra Meditation ist für die meisten Menschen die effektivste der Hatha Yoga Meditationstechniken. Besonders wichtig sind die Japa Mantras, mit denen man tief in die Meditation gehen kann. Japa Mantras werden auch als Dhyana Mantras bezeichnet, Mantras für die Meditation.

 

 

 

Swami Sivananda über Japa

 

 

"Der Nutzen von Japa

Die Wiederholung eines Mantras oder eines Namen Gottes heißt Japa. Japa ist ein wichtiges Anga (Glied) im Yoga. Es ist spirituelle Nahrung für die hungrige Seele. Japa ist der Stock in der Hand des blinden Sadhaka, um sich auf der Straße zur Verwirklichung weiterzuschleppen. Japa ist der Stein des Weisen, das göttliche Elixier, das Gottgleichheit schenkt. In diesem eisernen Zeitalter ist Namasmarana, Japa, der einfachste, rascheste und sicherste Weg, um zu Gott zu kommen und Unsterblichkeit und ewige Freude zu erlangen.

Japa reinigt das Herz. Japa beruhigt den Geist. Japa zerstört Geburt und Tod. Japa verbrennt Sünden. Japa verzehrt Samskaras. Japa beseitigt Verhaftung. Japa bringt Vairagya. Japa entwurzelt alle Wünsche. Japa macht furchtlos. Japa beseitigt Täuschung. Japa gibt höchsten Frieden. Japa entwickelt Prem. Japa verbindet den Gläubigen mit Gott. Japa schenkt Gesundheit, Wohlstand, Stärke und langes Leben. Japa bringt Gottesbewußtsein. Japa erweckt die Kundalini. Japa bringt ewige Wonne.

Japa ist wie ein schönes, erfrischendes und anregendes spirituelles Bad. Es wäscht auf wunderbare Weise den subtilen Astralkörper.

 

Die Kraft des Namen Gottes

In jedem Wort ist eine Shakti. Wenn man Worte wie ‘Exkremente’ oder ‘Urin’ ausspricht, während der Freund ißt, wird er vielleicht auf der Stelle sein Essen erbrechen. Wenn Du an ‘Garam Pakoda’, ‘heiße Pakoda’ denkst, wird Dein Mund wäßrig werden. Wenn jemand plötzlich ruft ‘Skorpion! Skorpion!’ oder ‘Schlange! Schlange!’ siehst Du sofort einen Skorpion oder eine Schlange und springst erschreckt auf. Wenn jemand Dich ‘Esel’ nennt, bist Du verärgert und zeigst Deinen Zorn.

Wenn schon in den Namen gewöhnlicher Dinge dieser Welt eine solche Kraft liegt, wie groß muß dann die Kraft sein, die im Namen Gottes liegt! Gott ist die Vervollkommnung der Fülle der Existenz. Daher ist auch der Name, der Ihn bezeichnet, voll und vollkommen. Daher ist die Kraft des Namens Gottes nicht berechenbar, denn er ist die Spitze oder der Zenit der Kraft. Der Name Gottes kann alles erreichen. Für ihn ist nichts unmöglich. Er ist das Mittel, um Gott Selbst zu erreichen. So wie der Name eines Dinges dieser Welt das Bewußtsein dieses Dinges im Geist entstehen läßt, läßt der Name Gottes Gottesbewußtsein im gereinigten Geist entstehen und wird zur direkten Ursache der Verwirklichung der höchsten Vollkommenheit Gottes.

Der Name Gottes, ob er korrekt oder unkorrekt, wissentlich oder unwissentlich, sorgfältig oder unsorgfältig gesagt wird, gibt sicherlich das gewünschte Ergebnis. So wie die Eigenschaft des Brennens für das Feuer natürlich und ihm innewohnend ist, so ist auch die Kraft, Sünden mit ihren Wurzeln und Verzweigungen zu zerstören und den Aspiranten durch Bhava Samadhi in wonnevolle Vereinigung mit Gott zu bringen dem Namen Gottes natürlich und innewohnend.

Die Herrlichkeit des göttlichen Namens kann nicht durch Überlegung und Verstand bewirkt werden. Sie kann nur durch Hingabe, Glauben und ständige Wiederholung des Namens verwirklicht werden.

Pingala war eine Ganika, eine Prostituierte. Sie erhielt von einem Dieb einen Papagei als Geschenk der Liebe. Der Papagei war darauf abgerichtet, den Namen ‘Shri Rama, Shri Rama’ zu sagen. Pingala wußte überhaupt nichts von Ramanama. Sie hörte den Klang Rama, Rama durch den Mund des Papageis. Es war sehr melodiös und bezaubernd. Pingala mochte es sehr. Sie heftete ihren Geist auf das vom Papagei wiederholte Ramanama und trat auf geheimnisvolle Weise in Bhava Samadhi, die Vereinigung mit Rama, ein.

Ajamila war zuerst ein rechtschaffener Brahmane. Er verliebte sich in ein Mädchen aus einer unteren Kaste und beging ein Reihe schrecklicher Verbrechen. Als er starb, nannte er den Namen seines Sohnes Narayana; da kamen die Sendboten von Gott Narayana Selbst ihm zu Hilfe, und Ajamila war für immer aus dieser Welt befreit.

Die größten Sünder können durch den Segen des Namens Gottverwirklichung erlangen. Es gibt nichts, was nicht durch den göttlichen Namen zu erreichen wäre. Der Name Gottes ist allmächtig.

 

Mantra Yoga - eine exakte Wissenschaft

Ein Mantra ist eine in eine Klangstruktur gefaßte Göttlichkeit. Es ist göttliche Kraft, die sich in einem Klangkörper manifestiert.

Das heilige Mantra, der göttliche Name, ist ein lebendiges Symbol für die höchste Göttlichkeit, die sich den selbstverwirklichten Weisen in den innersten Tiefen der göttlichen Einheit in den uralten Zeiten der Veden und Upanishaden enthüllte. Diese Symbole sind ihrem Wesen nach der unfehlbare Schlüssel, um Zutritt in die transzendentalen Bereiche der absoluten Erfahrung zu erhalten.

 

Die sechs Teile eines Mantras

Mantra Yoga ist eine exakte Wissenschaft. Ein Mantra besteht aus sechs Teilen. Es hat einen Rishi, der durch dieses Mantra zum ersten Mal Selbstverwirklichung erlangte und dieses Mantra der Welt gab. Er ist der Seher dieses Mantras. Der Weise Vishwamitra ist der Rishi des Gayatri Mantras. Zweitens hat das Mantra ein Versmaß, das die Stimmlage steuert. Drittens hat das Mantra ein Devata, eine kosmische Energie, ein niedrigeres oder höheres übernatürliches Wesen, als beseelende Kraft. Dieses Devata ist die Gottheit, die dem Mantra vorsteht. Viertens hat das Mantra ein Bija, einen Samen. Der Same ist ein bedeutsames Wort oder eine Reihe von Worten, die dem Mantra eine besondere Kraft geben. Das Bija ist die Essenz des Mantras. Fünftens hat jedes Mantra eine Shakti. Die Shakti ist die Energie in Form des Mantras, d.h. der Schwingungsformen, die durch Klänge geschaffen werden. Sie bringen den Menschen zu dem verehrten Devata. Letztlich hat das Mantra eine Kilaka, Säule oder Bolzen. Sie verschließt das im Mantra verborgene Mantra Chaitanya. Sobald das Siegel durch ständige und fortgesetzte Wiederholung des Namens entfernt worden ist, enthüllt sich das verborgene Chaitanya. Der Meditierende hat dann den Darshan (Vision) des Ishta Devata.

 

Klang und Bild

Klänge sind Schwingungen. Sie lassen ganz bestimmte Formen entstehen. Jeder Klang schafft eine Form in der sichtbaren Welt. Zusammensetzungen von Klängen schaffen komplexe Formen.

Die Wiederholung eines Mantras besitzt die geheimnisvolle Kraft, die Manifestation der Göttlichkeit entstehen zu lassen, so wie die Spaltung des Atoms die ungeheuren Kräfte manifest werden läßt, die darin liegen. Wenn ein bestimmtes Mantra, das einem bestimmten Gott zugeordnet ist, richtig wiederholt wird, schaffen die Schwingungen, die auf diese Weise erzeugt werden, in den höheren Ebenen eine bestimmte Form, die diese Gottheit für den entsprechenden Zeitraum beseelt. Die Wiederholung des Panchakshara (fünfsilbiges) Mantras - Om Namah Shivaya - läßt die Form von Shiva entstehen. Das Wiederholen von Om Namo Narayanaya, das Ashtakshara (achtsilbiges) Mantra von Vishnu, läßt die Form von Vishnu entstehen.

 

Kraft verschiedener Mantras

Mantras können Lob und Bitte an die Gottheiten sein, wenn man der Hilfe und Gnade bedarf. Manche Mantras beherrschen die bösen Geister und bestimmen über sie. Durch die fortwährende Wiederholung des Mantras nimmt der Sadhaka die Tugenden und Kräfte der Gottheit in sich auf, die das Mantra beherrscht.

 

Das Wiederholen des Surya Mantras gibt Gesundheit, langes Leben, Kraft, Vitalität und Tejas, Strahlen. Es beseitigt alle Krankheiten von Körper und Auge. Ein Feind kann keinen Schaden zufügen.

 

Das Wiederholen des Saraswati Mantras - Om Aim Saraswatyai Namah - schenkt Weisheit, Klugheit und Gelehrsamkeit. Man ist inspiriert und schreibt Gedichte. Man wird ein großer Gelehrter.

 

Die Wiederholung von Om Shri Mahalakshmyai Namah schenkt Wohlstand und beseitigt Armut.

 

Das Ganesha Mantra beseitigt alle Hindernisse bei jedem Unterfangen. Es schenkt Weisheit und auch Siddhi, Wohlstand usw.

 

Das Maha Mrityunjaya Mantra bewahrt vor Unfällen, unheilbaren Krankheiten und Notfällen und schenkt langes Leben und Unsterblichkeit. Es ist auch ein Moksha Mantra. Wer täglich Japa dieses Mantras macht, wird sich guter Gesundheit und langen Lebens erfreuen und am Ende Moksha erlangen.

 

Die Wiederholung des Subrahmanya Mantras - Om Shri Sharavanabhavaya Namah - schenkt Erfolg bei jedem Unternehmen und macht ruhmvoll. Es beseitigt schlechte Einflüsse und böse Geister.

 

Das Wiederholen des Shri Hanuman Mantras - Om Shri Hanumate Namah - schenkt Sieg und Stärke.

 

Die Wiederholung von ein und ein Viertel Lakh (125000) von Gayatri, Pranava, Om Namah Shivaya, Om Namo Narayanaya, Om Namo Bhagavate Vasudevaya mit Bhava, Vertrauen und Hingabe wird Mantra Siddhi schenken."

 

Om, Soham, Shivoham und Aham Brahmasmi sind Moksha Mantras. Sie helfen zur Erlangung von Selbstverwirklichung.

 

Om Shri Ramaya Namah oder Om Namo Bhagavate Vasudevaya sind Saguna Mantras, die zuerst Saguna Verwirklichung ermöglichen und dann Nirguna Verwirklichung.

 

Man kann durch Japa jeden Mantras Gottverwirklichung erreichen. Alle Mantras haben dieselbe Kraft oder Wirksamkeit."

 

IN: http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Art-Artikel/art_japa%20meditation.html

 

 

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